Krise im Topmanagement: Warum Manager ihre Glaubwürdigkeit verlieren
Bonn/Düsseldorf, 11.12.2012 11:15 Uhr (FS)
Opel schließt das Bochumer Werk. Das AUS für die Financial Times Deutschland (FTD). ThyssenKrupp macht Milliarden Verluste und gibt Fehler zu. Neue Führungskulturen sollen helfen. Salamitaktik, falsche Kommunikation und eine fehlende Glaubwürdigkeit unter Führungskräften sind einige Probleme.
Wie sich Mitarbeiter bei der Nachricht einer Entlassung fühlen und welche Auswirkungen das hat, kann sich jeder vorstellen. Leider kommen dazu aber noch eklatante Verhaltensfehler des Topmanagements hinzu. Die Gründe, die zu einer Schließung von Firmen oder Geschäftseinheiten oder zur Einstellung von Produkten führen, haben oft mit Fehlern im Management zu tun.
Passend zum Thema lassen Ergebnisse einer Studie der Rochus Mummert aufhorchen: "Acht von zehn Mitarbeitern sprechen ihrer Firmenleitung die Glaubwürdigkeit ab - mit schweren Folgen für den Unternehmenserfolg."
Denn: Glaubwürdigkeit und Erfolg hängen voneinander ab
In Unternehmen mit weit überdurchschnittlichem Wachstum bewerten 71 Prozent der Befragten das Reden und Handeln ihrer Chefs als voll übereinstimmend. In Firmen mit durchschnittlichem Wachstum sind es hingegen nur 13 Prozent. Eine hohe Glaubwürdigkeit trägt auch zu mehr Arbeitsfreude bei: 62 Prozent der Befragten, die zufrieden oder sehr zufrieden an ihrem Arbeitsplatz sind, billigen ihren Chefs eine hohe moralische Integrität zu.
"Glaubwürdigkeit zählt zu den höchsten Gütern eines Topmanagers. Wer schon seine Mitarbeiter nicht überzeugt, der kann schwerlich bei Kunden und Geschäftspartnern punkten", sagt Studienleiter Peter Euringer.
Beunruhigend ist auch der Graben, der sich zwischen Topentscheidern und Belegschaft auftut. Während 63 Prozent der Vorstände und Geschäftsführer davon überzeugt sind, dass ihre Worte und Taten voll in Einklang stehen, sehen dass nur 17 Prozent der Mitarbeiter in Fachabteilungen und 31 Prozent der leitenden Angestellten genauso.
Fazit:
"Dass so viele Arbeitnehmer ihre obersten Vorgesetzten als falsche Prediger sehen, ist alarmierend und hat fatale Folgen für die Unternehmen", sagt Dr. Hans Schlipat, Managing Partner der Rochus-Mummert-Gruppe. "Wenn Fachkräfte und leitende Angestellte die Aussagen ihrer Chefs nicht mehr ernst nehmen, dann verlieren Manager nicht nur den Respekt ihrer Mitarbeiter, sondern weitgehend auch die Möglichkeit, sie erfolgreich zu führen", ergänzt Studienleiter Dr. Peter Euringer.
Hintergrund: Das 8K-Leadershipmodell
Die Online-Erhebung erfolgte auf Basis des 8K-Modells globaler Leadership-Kompetenz von Rochus Mummert. Es vereint die Kräfte Vertrauen, Verantwortung, Werte, Glaubwürdigkeit, Kreativität, Konsequenz, Kommunikation und Mut. Das 8K-Modell wird in der Gestaltung von Führungssystemen und in der Rekrutierung von Führungspersönlichkeiten eingesetzt. Rochus Mummert hat bisher 35.000 Führungskräfte, Gesellschafter und Unternehmer beraten.
(Quelle: Rochus Mummert/Eigen) (Foto: Gerd Altmann/pixelio.de)

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