Banken in Staatsbesitz können sich positiv auf das Wirtschaftswachstum auswirken. Dies gilt sowohl für Entwicklungsländer als auch für viele Industrienationen, so das Ergebnis einer neuen DIW-Studie. Das Praxismagazin für Finanzthemen Onlineausgabe des Printmagazins Finanzen Markt & Meinungen.

 
 
15.09.2010 11:29 Uhr
STAATLICHE BANKEN BEI ANLEGERN BELIEBT

Reform der Bankenaufsicht und Finanzmarktregulierung wichtig für Vertrauen

Berlin, 15.09.2010 11:29 Uhr (Finanzredaktion)

Banken in Staats­be­sitz können sich positiv auf das Wirt­schafts­wachstum auswirken. Dies gilt sowohl für Entwick­lungs­länder als auch für viele Indus­trie­na­tionen, so das Ergebnis einer neuen DIW-Studie.

Länder, in denen staatliche Banken ein relativ großes Gewicht haben, weisen durchschnittlich ein stärkeres Wachstum auf als Länder mit wenigen staatlichen Kreditinstituten. „Eine staatliche Bankenbeteiligung von 50 Prozent erhöht die jährliche Wachstumsrate um durchschnittlich ein bis zwei Prozent“, sagt DIW-Expertin Dr. Anja Shortland.

„Wenn die Regulierung in einem Land schwach ist, ziehen viele Anleger staatliche Kreditinstitute vor“, sagt Anja Shortland, Finanzexpertin des DIW Berlin. „Die Vorteile staatlicher Beteiligung sind vor allem dann groß, wenn dadurch eine unzureichende Regulierung des Finanzsektors kompensiert wird.“ So gab es nach dem Kollaps der US-Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 eine starke Nachfrage nach Sparkonten bei staatlich gestützten und somit als sicher eingeschätzten Geldinstituten. „Den positive Effekt von staatlichen Beteiligungen für das Wirtschaftwachstum konnten wir für den Zeitraum von 1995 bis 2007 ganz deutlich statistisch nachweisen“, so Shortland.

Auf das Vertrauen in die Finanzmarktregulierung kommt es an
„Entscheidend ist das Vertrauen in die Finanzmarktregulierung“, sagt Shortland. „Die Höhe der Einlagen bei staatlichen Banken hängt davon ab, ob die Kunden den Institutionen trauen, die das Verhalten der privaten Banken regeln.“ Dieses Vertrauen sei im Zuge der internationalen Finanzkrise stark erschüttert worden. Viele Banken hätten mit hochkomplexen und intransparenten Finanzprodukten extrem risikoreiche Strategien zur kurzfristigen Profitmaximierung verfolgt. Durch eine unzuverlässige Risikobewertung der Rating-Agenturen hätten Aufsichtsräte und Regulierungsbehörden zunehmend die Kontrolle über die Banken verloren. „Staatliche Kreditinstitute investieren langfristiger und sind in der Regel weniger anfällig für spekulative Investitionsstrategien“, so Anja Shortland.

Für Länder mit hochwirksamer Regulierung wie Deutschland, sei ein Wachstumseffekt durch Staatsbanken allerdings nicht definitiv nachweisbar. „Das zeigt, dass staatliche Geldhäuser ein effektiver Ersatz für gute Regulierung sein können“, so die Ökonomin. „Es kommt aber immer auf das Geschäftsmodell an: Die deutschen Sparkassen wirken stabilisierend, während die Landesbanken problematisch sind.“

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(Quelle. DIW Berlin)

 

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