Weltweite Branchenanalyse: Textil und Bau mit dem höchsten Risiko
Hamburg/Düsseldorf, 18.03.2014 11:30 Uhr (Wirtschaftsredaktion)
Der Kreditversicherer Euler Hermes hat seine weltweite Branchenstudie vorgestellt. In Europa machen den Unternehmen hohe Lohn-und Energiekosten sowie Steuern zu schaffen. In mehr als zehn europäischen Ländern befindet sich das Baugewerbe zudem in einer starken Rezession.
Euler Hermes analysiert laufend mögliche Risiken für 17 Branchen in 72 Ländern und damit Staaten, die insgesamt 95 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) darstellen. Die Wirtschaftsexperten bewerten die einzelnen Sektoren in jedem Land nach niedrigem, mittlerem, erheblichem und hohem Risiko und leiten daraus eigene Prognosen für die künftige Entwicklung von Nachfrage, Finanzierung, Profitabilität und Geschäftsklima ab.
Grün bedeutet geringes und rot hohes Risiko.
BAU:
In Europa prognostizieren die Euler Hermes Experten ein Wachstum zwischen -1 und +1 Prozent, was jedoch nicht ausreicht, um allen Unternehmen ein sicheres Auskommen zu sichern. Weltweit lastet ebenfalls weiterhin ein erheblicher Druck auf der Branche. 2013 verzeichnete das Gewerbe mit einem weltweiten Anstieg von 3 Prozent auf ein Gesamtvolumen von nunmehr rund 9.300 Milliarden US-Dollar nur ein geringes Wachstum. Das Insolvenzrisiko in der Baubranche bleibt bei bis zu 20 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts weiterhin hoch, während der globale Durchschnitt bei etwa 7 Prozent liegt.
Automobilsektor (Autobauer):
Der weltweite Markt wird 2014 bei den Stückzahlen um rund 5 Prozent wachsen. China und die USA sind dabei die Haupttreiber des erwarteten Anstiegs. Der europäische Markt erholt sich nach einem 17-Jahres-Tief wieder zunehmend. Einige neu entstehende Märkte verzeichneten 2013 eine Stagnation und auch 2014 sehen die Experten dort eher schwache Wachstumsaussichten.
Chemie:
Der globalen Chemieindustrie bescheinigt Euler Hermes ein reales Wachstumspotenzial von 4 Prozent in 2014. Damit zeigt sich eine zunehmende Erholung nach einem Anstieg von lediglich 2,5 Prozent im vergangenen Jahr. Insbesondere der US-amerikanische Markt ist aufgrund von günstigeren Gaspreisen wieder erstarkt. Auch Asien wird im Laufe des Jahres Marktanteile gewinnen durch einen starken Anstieg der Nachfrage im Inland, Europa bleibt hingegen defensiv.
Pharmaindustrie:
Zunehmender medizinischer Bedarf lässt die Pharmaindustrie im laufenden Jahr um 4 Prozent anwachsen (2013: geschätztes Marktvolumen von 950 Milliarden). In den fünf reifen europäischen Ländern Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien stagniert das Wachstum mit einem erwarteten Zuwachs von 0,3 Prozent. Die Haupttreiber des globalen Zuwachses liegen außerhalb Europas, vor allem die asiatischen Länder (China) oder auch die USA („Obamacare“).
Lebensmittel und Einzelhandel:
Widersprüchlicher Ausblick für 2014 in diesen Branchen: Das Geschäftsklima schwankt zwischen Erholung (sinkende agrare Beschaffungskosten), Unsicherheit (Wirtschaft) und Dynamik (regionale Möglichkeiten, Suche nach neuen Geschäftsmodellen).
Regionen: Asien & Pazifik (APAC) mit geringstem Risiko, Westeuropa mit dem höchsten
Grün bedeutet geringes und rot hohes Risiko.
Seit Mitte 2013 hat sich das Gleichgewicht bei der Branchenrisikobewertung verschoben: Es wurden mehr Länder als im Vergleich zum Vorjahr risikoreicher eingestuft (78 im Gesamtjahr 2013) als umgekehrt (bei 67 sank die Risikobeurteilung).
Wer ist der Studiengeber?
Euler Hermes ist weltweiter Marktführer im Kreditversicherungsgeschäft und anerkannter Spezialist in den Bereichen Kaution, Garantien und Inkasso. Das Unternehmen verfügt über mehr als 100 Jahre Erfahrung und bietet seinen Kunden umfassende Finanzdienstleistungen an, um sie im Liquiditäts- und Forderungsmanagement zu unterstützen
(Quelle: Euler Hermes)
Branchen Wirtschaft Finanzen
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