Was machen die Kommunen mit den Einnahmen aus der Gewerbesteuer? Werden diese wieder im Sinn der Unternehmen in die Infrastruktur investiert? Das Praxismagazin für Finanzthemen Onlineausgabe des Printmagazins Finanzen Markt & Meinungen.

 
 
24.09.2014 13:14 Uhr
STEUERN FÜR UNTERNEHMEN

Kommunale Investitionen: Gewerbesteuer gerne - aber vernünftig investiert

Düsseldorf, 24.09.2014 13:14 Uhr (Frank Schulz)

Die Gewer­be­steuer ist eine wich­tige Einnah­me­quelle für die Kommunen. Unter­nehmen sind durchaus bereit einen höheren Hebe­satz zu akzep­tieren, wenn das Geld in Form von Inves­ti­tionen in die Infra­struktur zurück­fließt. Doch hier gibt es große Unter­schiede in Deutsch­land.

Informationen zum Autor:
Herausgeber seit 2007 und Gründer von FMM-Magazin. Projekte in der Finanz-/Medienindustrie seit 2003 u.a. bei Gruner + Jahr (Financial Times Deutschland) und der OnVista Group. Editor von über 8.000 Fachartikeln zum Thema Finanzwissen, Nachhaltigkeit, Innovation und Wirtschaft.

Die Gewerbesteuer wird anhand der Gewinne von Unternehmen errechnet und erhoben. Den sogenannten Hebesatz können Kommunen (Gemeinden) völlig individuell festlegen. Jedoch darf dieser nicht unter 200 Prozent fallen (Vermeidung von Steueroasen). Folgende Übersicht gibt einfach visualisiert die Berechnung der Gewerbesteuer wider:

Im Jahr 2012 beispielsweise spülte die Gewerbesteuer gut 32,3 Milliarden Euro in die Kassen der Kommunen. Das machte gut 44 Prozent der Gesamteinnahmen der Kommunen aus. Im Zuge der fast flächendeckenden Heraufsetzungen der Hebesätze in den vergangenen Jahren hat sich der Anteil der Kommunen mit einem hohen bis sehr hohen Grundsteuerhebesatz (von 350 und mehr) zwischen Anfang 2006 und Mitte 2013 von 13 auf 39 Prozent verdreifacht.

(Anmerkung: Die Zahl für 2013 in dieser Grafik war noch geschätzt. Tatsächlich sind es 36 Milliarden Euro. Ein Teil der Gewerbesteuer wird als Gewerbesteuerumlage an Bund und Länder abgeführt. Die hier aufgeführten Werte sind bereits bereinigt).

Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln hat sich die Verwendung der Gewerbesteuer einmal näher angeschaut. In wirtschaftsstarken Bundesländern haben die Kommunen das höchste Gewerbesteueraufkommen. Was die Kommunen mit dem Geld aus der Gewerbesteuer machen, ist grundsätzlich ihre Sache. Da die Erhebung dieser Steuer aber damit begründet wird, dass die Unternehmen so die lokale Infrastruktur finanzieren, bietet sich ein Blick auf die kommunalen Investitionen geradezu an - und der zeigt:


 

Westdeutsche Kommunen stecken im Schnitt nur drei Viertel der Gewerbesteuereinnahmen in Investitionen.


 

Besonders niedrig ist die Quote in Nordrhein-Westfalen: Hier flossen im Jahr 2013 lediglich 41 Prozent der Gewerbesteuereinnahmen in Sachinvestitionen, Investitionszuschüsse oder kommunale Beteiligungen. Ganz anders dagegen in Ostdeutschland - und in Bayern. Dort haben die Städte und Gemeinden nicht nur ihre Einnahmen aus der Gewerbesteuer vollständig investiert, sondern noch etwas draufgelegt - denn gemessen an den Gewerbesteuereinkünften betrug die Investitionsquote dort sogar über 100 Prozent. So legen die Kommunen den Grundstein für eine weitere gute wirtschaftliche Entwicklung und ein hohes Gewerbesteueraufkommen.

Den bayerischen Kommunen wird offenbar am ehesten zugetraut, nachhaltig, unternehmensfreundlich und effizient zu wirtschaften.


(Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln (iw Köln) / Statista / reimus.Net GmbH)

 

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